Wiese am Moorweg

Neben den Bestrebungen, die NABU-eigene 'Wiese am „Fledermauswald“' als artenreiches Grünland zu entwickeln, konnte 2012 eine weitere Kooperation mit der Abteilung Natur und Umwelt der Stadt Neumünster gestartet werden: Auf einer stadteigenen Grünlandfläche in einer ehemaligen Kiesgrube am Moorweg konnten auf Anregung der NABU-Gruppe Neumünster e.V. Maßnahmen zur Entwicklung artenreichen Grünlandes umgesetzt werden.

Blühaspekt der Magerite Anfang Juni 2014.
Blühaspekt der Magerite Anfang Juni 2014.

Der Anlass für dieses Projekt war, dass die rund 2 ha große Wiese zwar von der Stadt seit mehreren Jahren unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten optimal gepflegt wird (Mahd mit Abtransport des Mahdgutes, Verzicht auf Düngung), aufgrund der Vornutzung als Kiesgrube und danach als Pferdeweide aber eine artenarme Vegetation aufwies. Auch im intensiv landwirtschaftlich genutzten Umfeld der Fläche fanden sich keine Arten mehr, die von selbst in die Wiese einwandern konnten. Um das auf dieser Fläche bestehende Potential trotzdem zu „wecken“ wurde im Februar und Oktober 2012 auf zwei Teilflächen von 1.000 bzw. 200 m2 die Grasnarbe durch das Technische Betriebszentrum der Stadt Neumünster durch Fräsen beseitigt und diese Bereiche anschließend durch Mitglieder der NABU-Gruppe Neumünster e.V. neu eingesät.

Hierbei kamen von Hand gesammeltes Wildblumen-Saatgut aus der Umgebung von Neumünster und eine von der Stadt Neumünster gestellte Regio-Saatgutmischung zum Einsatz. Beide Mischungen wurden speziell auf die Standortverhältnisse abgestimmt. Zusätzlich wurden Wildpflanzen aus ebenfalls selbst gesammeltem Saatgut vorgezogen und als Jungpflanzen ausgepflanzt.

 

Bei derartigen Projekten ist die Verwendung von sogenanntem "Regio-Saatgut" unbedingt notwendig - keinesfalls darf eine der zahlreichen in Bau- und Supermärkten angebotenen "bunten Wiesensaatmischungen" verwendet werden! Diese enthalten Arten, die nicht im Gebiet heimisch sind oder deren Erbgut selbst bei passenden Arten nicht an die hiesigen Bedingungen angepaßt ist, da das Saatgut überwiegend in Osteuropa oder in Übersee vermehrt wird. In beiden Fällen ist das Ergebis eine Verfälschung der heimischen Flora, die unbedingt vermieden werden muss! (Bezugsquellen für geeignetes Regio Saatgut: z. B. Rieger-Hofmann oder SaatenZeller).

 

Bereits im Sommer 2013 zeigten sich erste Erfolge: Die Saatmischungen waren gut aufgelaufen und in den eingesäten Bereichen zeigte sich eine deutliche Erhöhung des Blütenangebotes, das von zahlreichen Insekten als Nahrungsquelle genutzt wurde.

 

Im Frühsommer 2014 zeigte sich eine deutliche Zunahme einiger Arten, die sich z. T. auch schon über die Einsaatbereiche hinaus auszubreiten begonnen haben.

 

Eine dringende Bitte: Bei einem Besuch die Fläche nicht betreten! Sie ist Brutgebiet für Bodenbrüter und die Pflanzen sind z. T. trittempfindlich! Vielen Dank!

 

Die folgende Galerie zeigt die durchgeführten Maßnahmen und deren bisherigen Erfolg.